Im April 2015 veranstalteten wir mit der Mieter*innen-Initiative Karla Pappel einen halbtägigen Kartierungsworkshop im Berliner Stadtteil Alt-Treptow, der den Startpunkt für eine kritische Kiezkartierung vor Ort bilden sollte. (Dass die Anfrage von Karla Pappel kam, freute uns sehr! Genau das hatten wir uns nach Fertigstellung der Kreuzberg-Karte erhofft.)
Nach einer kurzen Einführung in kritische Kartografien und kollektives Kartieren begannen wir mit einem Brainstorming zu den grundlegenden Zielen der Karte, wobei wir uns an folgenden Punkten orientierten: wo?/welches Gebiet? – wer kartiert eigentlich? – was?/welche Inhalte? welche nicht? – wann?/welcher Zeitraum? – für wen?/für welche Zielgruppe? – wie?/welches Layout, welche Sprache, etc.? – warum?/was soll mit der fertigen Karte passieren?
Daraufhin versuchten wir konkrete Kategorien der zu kartierenden Phänomene festzulegen und passende Icons dazu zu entwerfen bzw. aus den mitgebrachten Icon-Vorlagen auszusuchen. Außerdem besprachen wir, wie mit sensiblen Informationen zu verfahren ist, wer/welche Gruppen evtl. nicht in der Karte erscheinen möchte/n und welche Infos missbraucht werden könnten.
Nach einer kurzen Pause ging’s dann auch schon los mit dem eigentlichen Kartieren und Verorten der Phänomene auf einer A1-Kartengrundlage des Stadtteils, die den Sommer über eigenständig von Karla Pappel bzw. gemeinsam mit weiteren Bewohner*innen Alt-Treptows weitergeführt wird.
Eine erste Gelegenheit hierfür bot sich im Rahmen der Gentrifizierungs-Frei-Tage auf der Lohmühle. Die nächste Möglichkeit dazu wird es ebenfalls auf der Lohmühle beim diesjährigen Sommerfest der Wagenburg am 15.08.2015 geben.
Wir drücken Karla Pappel und allen Alt-Treptower*innen die Daumen, dass die Karte ein brauchbares Werkzeug für die Proteste für bezahlbaren Mieten und den stadtpolitischen Widerstand sein wird und begleiten das Vorhaben in gespannter Solidarität! 😉