In Hamburg wurde zuletzt ein ehrgeiziges Kartierungsprojekt gestartet, um die Kunst des vor drei Jahren verstorbenen Sprühers OZ kollektiv fotografisch zu archivieren. Wir sind gespannt, was daraus wird und drücken die Daumen! Hier der Ankündigungstext:
»OZ hat uns die Stadt vererbt«: Das stand auf einem Banner bei der Beerdigung von Walter Fischer. Am 25.9.2017 ist Walter seit drei Jahren tot, aber unvergessen und immer noch unübersehbar, immer noch all city. Um seiner zu erinnern, zu gedenken und um die Diskussion um die Freiheit von unkommerzieller Kunst im öffentlichen Raum voranzutreiben, haben wir die Website www.city-of-oz.hamburg ins Leben gerufen.
Das Verschwinden gehört zur urbanen Kunst dazu, und OZ hat vom Internet nicht viel gehalten, das wissen wir. Dennoch möchten wir gerne sein einzigartiges Werk weiterleben lassen, das Ausmaß seines Schaffens zeigen und langfristig auch dessen Verfall dokumentieren – als Archiv, Wegweiser und Ansporn für künftige Generationen. CITY OF OZ wird mehr sein als eine virtuelle Werkschau; mehr als ein Museum, viel mehr: ein Blick ins heute, gestern und vorgestern. Und da wir uns bewusst sind, dass Farbe verblasst und von anderer Farbe überlagert wird, ist CITY OF OZ auch ein den Verfall dokumentierendes, fließendes Projekt.
Mitmachen?!
Trage zu CITY OF OZ bei, mach’ Fotos von OZ’ Pieces, Schriftzügen, Kringeln, von seinen Wandbildern, Smileys und Parolen und lade sie unter map.city-of-oz.hamburg in die Karte und ins Fotoarchiv hoch. Dann erschaffen wir gemeinsam eine Schatzkarte der CITY OF OZ, einen Ort der Erinnerung an das Wirken von Walter Fischer in dieser Stadt, an seinen Kampf mit dieser Stadt.
Woher stammt die Idee, und wer steckt dahinter?
Wir sind ein Zusammenschluss von Leuten aus dem Hamburger Gängeviertel und dem Graffitiarchiv/Archiv der Jugendkulturen e.V. Wir beschäftigen uns schon lange mit dem Werk von OZ und haben ihn unter anderem vor Gericht unterstützt, einige von uns haben an einem Buch über Walter Fischer mitgewirkt. Nach seinem Tod wollen wir die Erinnerung an ihn lebendig halten. Das Projekt ist nicht kommerziell und wir arbeiten ehrenamtlich daran. Spenden für Server und Domain sind daher gerne gesehen. Fragen, Kritik, Anregungen gerne an info@city-of-oz.hamburg!”