“My world, my Earth,
is a ruin.
A planet spoiled
by the human species.
…
This is a living world,
a harmony.”
Ursula K. Le Guin

Im Rahmen der Ausstellung „Terra incognita – Fragen an die Erde“ laden wir am 2.-3. Juli zu einem zweitägigen Workshop im Lantz’schen Park in Düsseldorf Lohausen.
Inspiriert von Ursula K. Le Guins science fiction-Visionen wollen wir sozial-ökologische Utopien und Dystopien auf unterschiedlichen Maßstabsebenen befragen, um unsere Kämpfe für eine ökologische und soziale Welt zu orientieren. Bei einem Picknick im Park werden wir zunächst praktische Erfahrungen von Düsseldorfer Aktivist*innen austauschen und gemeinsame Interessen formulieren. Anschließend werden wir uns mit Silent Disco auf eine Reise zu (un)vermeidbaren Dystopien begeben; (un)mögliche Utopien auf einer Audio-Karte kartieren; und diese nicht-Orte an konkreten Orten auf Wände malen.
In Düsseldorf (und anderswo) lebende und aktive Menschen sind herzlich eingeladen, sich am 2. und 3. Juli von 10-18 Uhr im Lantz’schen Park an Picknick (alle bringen mit was sie wollen/können), Diskussion, Kartierung und Wandbemalung zu beteiligen!



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Der Begriff ‘Terra incognita’ ist eine gewaltvolle koloniale Imagination. Historisch wurde ist er Ausdruck der Vorstellung von “unbekannten”, zu “entdeckenden”, zu erobernden Teilen der Erde und wurde so auch von europäischen Kolonialmächten genutzt. Im Sinne des Ausstellungskonzepts, distanzieren wir uns von einer undifferenzierten und ahistorischen Verwendung dieses Begriffs, der die mit ihm zusammenhängende Gewalt und Zerstörung negiert oder banalisiert. Im Workshop laden wir dazu ein, menschliche und mehr-als-menschliche Entitäten als Teil des planetären Systems Erde zu begreifen und damit die Vorstellung der Erde, oder Erdteile, als externe, zu erobernde Räume zu überwinden. Dafür erscheint es uns fundamental, uns über geschichtliche und fortdauernde ausbeuterische Verhältnisse bewusst zu sein und deren Wirkung in unserem (auch sprachlichen) Handeln rücksichtslos zu benennen. Erst durch dieses Bewusstsein wird ein Verlernen ausbeuterischer und diskriminierender Handlungsweisen möglich.