„My world, my Earth,
is a ruin.
A planet spoiled
by the human species.
…
This is a living world,
a harmony.“
Ursula K. Le Guin
Inspiriert von Ursula K. Le Guins science fiction-Visionen haben wir im Rahmen der Ausstellung „Terra incognita – Fragen an die Erde“ sozial-ökologische Utopien und Dystopien kartiert.
Der zweitägige Workshop begann mit einem Picknick im Lantz’schen Park in Düsseldorf Lohausen. Audiowalks (ent)führten uns auf eine Reise zu (un)vermeidbaren Dystopien und Utopien–zwischen konkreten Orten und nicht-Orten, dem Ökosystem des Parks und Formen des symbiogenetischen Zusammenlebens.
Die daraus entstandene Audio-Karte erzählt von Explorationen in mögliche Zukünfte und will unsere Kämpfe für eine ökologische und soziale Transformation orientieren.
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Der Begriff ‚Terra incognita‘ ist eine gewaltvolle koloniale Imagination. Historisch wurde ist er Ausdruck der Vorstellung von „unbekannten“, zu „entdeckenden“, zu erobernden Teilen der Erde und wurde so auch von europäischen Kolonialmächten genutzt. Im Sinne des Ausstellungskonzepts, distanzieren wir uns von einer undifferenzierten und ahistorischen Verwendung dieses Begriffs, der die mit ihm zusammenhängende Gewalt und Zerstörung negiert oder banalisiert. Im Workshop zielten wir darauf ab, menschliche und mehr-als-menschliche Entitäten als Teil des planetären Systems Erde zu begreifen und damit die Vorstellung der Erde, oder Erdteile, als externe, zu erobernde Räume zu überwinden. Dafür erscheint es uns fundamental, uns über geschichtliche und fortdauernde ausbeuterische Verhältnisse bewusst zu sein und deren Wirkung in unserem (auch sprachlichen) Handeln rücksichtslos zu benennen. Erst durch dieses Bewusstsein wird ein Verlernen ausbeuterischer und diskriminierender Handlungsweisen möglich.