Eine Spreerundfahrt zu Aufwertung, Verdrängung und Widerstand
Seit Jahren ist das Berliner Spreeufer zwischen Kreuzberg und Friedrichshain Schauplatz vielfältiger gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Es steht exemplarisch für die gegenwärtigen Konflikte um Aufwertung und Verdrängung und den Wandel vom großen Abenteuerspielplatz der 90er und Nuller Jahre zum Investorentraum von heute. Wo nach dem Mauerfall v.a. linke Subkultur und Clubszene die gewonnen Freiräume Mitten in der Stadt bespielten, schließen sich heute die letzten Baulücken für Luxuswohntürme und hochpreisige Bürogebäude.
Aber auch wenn das Investorenprojekt Mediaspree nicht versenkt wurde, regt sich nach wie vor Protest und Widerstand gegen die kommerzielle Verwertung des Spreeufers und den Ausverkauf der Stadt. Teilerfolge wie die Verhinderung des Google-Campus zeigen, dass sich Widerstand lohnt. Und letzte verfügbare Grundstücke bieten Möglichkeit und Hoffnung für eine gemeinwohlorientierte Nutzung und den Erhalt von Natur- und Freiräumen.
Zusammen mit den Freimeuter:innen der Anarche gehen wir mit dieser Stadtrundfahrt vom Wasser aus auf Spurensuche von vergangenen und aktuellen Konflikten um Raum entlang der Spree und den angrenzenden Kiezen. Dabei verstehen wir die Stadtentwicklung sowie die dafür verantwortliche Stadtpolitik nicht als gegeben, sondern Folge bestimmter ökonomischer und politischer Interessen. Neben den Blick auf alternative Stadtentwicklungsmodelle berichten stadtpolitisch Aktive von ihren Erfolgen und Misserfolgen sowie Strategien und Handlungsmöglichkeiten für die Durchsetzung eines Rechts auf Spreeufer und Stadt für alle.